"Wir sind die junge Garde des Proletariats!"
so schallt es aus den Kehlen mehrerer hundert Kölner Jugendlicher, als sie auf der Flucht vor der Polizei eine rote Fahne
auf dem Dach eines Eisenbahnwaggons hissen.
Erstmalig schließt der Autor mit dieser Studie eine histografische Lücke: eine Gesamtdarstellung der Entstehung
und der Frühphasen der "Arbeiterjugendbewegung" im Kölner Raum. Sie basiert auf mühevoller Auslotung
und Ausschöpfung der noch vorhandenen Quellen.
Der ständige Konflikt mit den Obrigkeiten der wilhelminischen Gesellschaft, ihren Ordnungshütern, Richtern und
Lehrern wie auch der Kampf gegen gegnerische Jugendgruppen. Alkohol, Tabak, "Schundliteratur" und insbesondere gegen das Unrecht,
welches arbeitetenden Jugendlichen täglich in ihren Betrieben begegnete, werden rekonstruiert und analysiert.
Die Untersuchung erweist die Dynamik der Entwicklung der Kölner Arbeiterjugendbewegung trotz staatlicher Repressionen im
Wilhelminischen Kaiserreich, zeichnet das lokale Aktivitätenspektrum am Rhein nach, hebt die bedeutende Rolle der Jugendgenossen
Sollmann und Stoecker sowie die schrittweise gesellschaftliche Akzeptanz hervor und endet in einem ideologischen Paradigmenwechsel
nach dem Weltkrieg.
Ein umfang- und aspektreicher Anhang ergänzt die Studie. Darstellung, Illustrierung und Dokumentierung der frühen Arbeiterjugendbewegung in Köln
sind für weitere Forschungen wie auch für den Geschichtsunterricht eine nützliche Hilfe.
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